Donnerstag, 11. Juni 2009

Freude

Der Ausdruck von Freude und das Empfinden von Freude in der Religion spielt in der wissenschaftlichen Betrachtung und Analyse religiöser Erscheinungen keine große Rolle. Allzu viele Religionswissenschaftler beschränken sich auf die Aussage, dass der Grund für die Religion Angstabbau vor den unbekannten übernatürlichen Kräften oder die Beherrschung von Dämonen und guten Geistern wäre. In der Fachliteratur sucht man vergeblich nach Untersuchungen, die sich mit dem Phänomen der Freude in der Religion beschäftigen. Die Wissenschaftler in ihrer nüchternen Art können sich augenscheinlich nicht vorstellen, dass Menschen sich aus purer Freude mit Gott beschäftigen, sich ihm hingeben, bestimmte Mantras anstimmen, tanzen, dazu singen. Der Aspekt der Freude, die aus der Religion kommt, sich aus ihr speist, wird in der Fachliteratur vollkommen vernachlässigt.

Gerade im Hinduismus gibt es ekstatische Strömungen, die den Gottesnamen chanten, singen, tanzen und ihr Leben Gott weihen. Das kann man besonders beeindruckend bei den religiösen Festen beobachten.

Eine Religion, die sich hauptsächlich auf Gebete und Predigten stützt, kann nicht das Innere der Menschen so ansprechen wie das Chanten von Mantras, das gemeinsame Zusammenkommen, das Tanzen, das Opfern von bestimmten Gaben. Im Abendland und auch im Orient haben sich Religionen verbreitet, die diese Elemente des religiösen Enthusiasmus aus ihrem Programm gestrichen haben. Sie begnügen sich mit Glaubensformeln und argumentativen Beweisen für ihre Religion. Wenn sie dann die Kirche, Moschee oder Synagoge verlassen, haben sie alles vergessen, was sie gehört haben. Sie haben ihre "Pflicht" erfüllt und kümmern sich dann um andere Belange, die für sie viel interessanter sind. Die meisten von ihnen haben zudem nur ein rudimentäres religiöses Wissen und orientieren sich mehr an Äußerlichkeiten wie ihre Kleidung oder die der anderen, das richtige Verhalten der anderen beim Gottesdienst und erwarten durch ihre körperliche Anwesenheit, dass dies für sie vorteilhaft ist, wenn nicht jetzt, dann in der Ewigkeit.

In den Veden finden sich mannigfaltige Beispiele von Mantras, die durch ihre sprachliche Struktur eine innere Stimmung erzeugen, die den Geist und das Gemüt ansprechen und die echte Freude schenken. Das hat positive Wirkungen auf ihre Umwelt. Solche Menschen sind gut gelaunt, strahlen eine Heiterkeit aus, die ansteckend ist.

Die vedische Kultur hat so manche Überraschungen zu bieten, die in Europa unbekannt sind und dazu gehört, dass Spiritualität auch Freude bereiten kann.

Links:

Shivratri In Hrishikesh By ISCKON Devotees
http://www.youtube.com/watch?v=cQRFJulhD9s

Mantra-Singen
http://www.youtube.com/watch?v=qJJLKrJHVQE

Das Mantra im Buddhismus, Hinduismus, Judentum, Islam
http://www.youtube.com/watch?v=wDkT_84Gmng

Melodisches Hare Krishna
http://www.youtube.com/watch?v=WWYGEM19cUk

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